Aktion "Rassekaninchen des Jahres" 2018
ENGLISCHE SCHECKEN SIEGER MIT KNAPPEM VORSPRUNG
Die Wahl zum „Rassekaninchen des Jahres 2018“ war bis zum Schluss sehr spannend, denn nach der Auszählung der bei der 33. Bundes-Kaninchenschau in Leipzig abgegebenen Stimmen und bei den per Post eingegangenen Stimmkarten lag eine andere Rasse vorn, bevor die Internetabstimmung schließlich das Blatt wendete. Sieger wurden mit knappem Vorsprung (16,73 Prozent der gültigen abgegebenen Stimmen) die Englischen Schecken schwarz-weiß vor den Deutschen Widdern schwarz-weiß (15,25 Prozent) und den Loh-Rexen schwarz (11,64 Prozent), die auch erst aufgrund der Internetabstimmung weiter nach vorn kamen.
Nachfolgend einige Erläuterungen zum Ablauf und dem Ergebnis der Wahl sowie ein Porträt der Siegerrasse.
Ablauf der Wahl
Die Wahl lief diesmal von Samstag, 17. Dezember 2017, bis Sonntag, 14. Januar 2018. Gewählt werden konnte entweder bei der 33. Bundes-Kaninchenschau am 16./17. Dezember in den Messehallen in Leipzig (die Ausgabe der Stimmkarten erfolgte am Eingang und am ZDRK-Informationsstand sowie an den beiden Ständen der Fachzeitungen und konnten dann bis Schauende dort abgegeben werden), per Post oder über die vom ZDRK eigens eingerichtete Internetseite (www.rassedesjahres.zdrk.de).
Nach Ende der Aktion wurden die abgegebenen Stimmen vom ZDRK-Webmaster Michael Lederer (Internet) und vom ZDRK-Referenten für Öffentlichkeitsarbeit Wolfgang Elias (33. BKS und Post) jeweils ausgezählt und dann zusammengeführt.
Ergebnis der Wahl
Folgende Rassen und Farbenschläge standen zur Wahl: Deutsche Widder schwarz-weiß, Blaugraue Wiener, Kleinchinchilla, Kleinsilber graubraun, Englische Schecken schwarz-weiß, Holländer havannafarbig-weiß, Farbenzwerge rhönfarbig, Satin-Hasenfarbig, Loh-Rexe schwarz und Zwergfuchskaninchen weiß Blauaugen.
Die Beteiligung an der Wahl war gegenüber dem Vorjahr erneut gestiegen. Insbesondere die Beteiligung per Post hatte gegenüber den Vorjahren enorm zugelegt. Es wurden insgesamt 1.427 Stimmen abgegeben (538 bei der 33. Bundes-Kaninchenschau, 289 per Post und 600 per Internet). 6 Stimmen waren ungültig, weil auf den Stimmkarten bei der Wahl in Leipzig leider jeweils keine Rasse angekreuzt wurde und 201 Stimmkarten mussten für ungültig erklärt werden, weil hier unabhängig voneinander sowohl bei den Englischen Schecken schwarz-weiß (69) als auch bei den Deutschen Widdern schwarz-weiß (132) Stimmkarten per Post eingingen, die eindeutig jeweils pro Rasse dieselbe Handschrift trugen. Dies machte natürlich misstrauisch und eine genauere Prüfung sowie Recherche im Internet und per Telefon ergab, dass die angegebenen Daten (Namen und Adressen) auf den Stimmkarten tatsächlich existierten, die dort angegebenen Personen aber nachweislich diese Stimmen nicht abgegeben hatten bzw. keine Rassekaninchenzüchter waren und auch von der Aktion absolut keine Kenntnis hatten. Die missbräuchlich benutzen Adressen stammten jeweils pro Rasse überwiegend aus einem engeren geographischen Bereich und es handelte sich hierbei mehrfach um Handwerksbetriebe und kleinere Unternehmen, die den beiden Schreibern der Stimmkarten für die beiden Rassen vermutlich bekannt waren und deshalb bei dieser Aktion verwendet wurden.
Die Englischen Schecken schwarz-weiß bekamen 204 Stimmen (78 bei der BKS, 16 Post und 110 Internet), die Deutschen Widdern schwarz-weiß 186 Stimmen (92 bei der BKS, 20 Post und 74 Internet) und die Loh-Rexe schwarz 142 Stimmen (56 bei der BKS, 4 Post und 82 Internet). Dahinter folgten Blaugraue Wiener mit 135 Stimmen (11,07 Prozent) und Holländer havannafarbig-weiß mit 121 Stimmen (9,92 Prozent). Abgeschlagen auf dem letzten Platz lagen die Zwergfuchskaninchen weiß Blauaugen mit 48 Stimmen (3,94 Prozent).
Dank für die Unterstützung der Aktion
Mein Dank gilt den Redaktionen der Fachzeitungen „Kaninchenzeitung“ und „kleintiernews– Faszination Rassekaninchenzucht“, den zahlreichen Internetportalen sowie den LV, KV, Clubs und Vereinen, die ein entsprechendes Banner auf ihre Homepage setzten und somit Werbung für diese Aktion machten. Vom RKZ-Team wurden die Stimmkarte und das Aktions-Banner, das auf der Internet-Sonderseite und auch in den Internetportalen veröffentlicht wurde, gestaltet. Ich bedanke mich sehr herzlich für diese tolle Unterstützung und Mitarbeit!
Öffentlichkeitsarbeit
Neben der Veröffentlichung des Ergebnisses der Wahl in den beiden Fachzeitungen erfolgt gleichzeitig auch die Bekanntgabe auf der Internetseite „www.rassedesjahres.zdrk.de“ und auf diversen Internetseiten. Daneben wird das Ergebnis der Wahl mit begleitenden Informationen als Maßnahme der Öffentlichkeitsarbeit wieder an zahlreiche Medien gesteuert. Weiterhin haben die LV und die örtlichen Vereine und Verbände wieder die Möglichkeit, entsprechende Werbemaßnahmen noch rechtzeitig vor dem Osterfest durchzuführen und mit der Siegerrasse als „Aufhänger“ die Rassekaninchenzucht in den Fokus der Öffentlichkeit zu stellen.
Kurzporträt der Siegerrasse
Die Englischen Schecken gehören laut dem Standard des ZDRK zu den kleinen Rassen.
Sie waren erstmals um 1885 auf Ausstellungen in England vertreten und der Import nach Deutschland erfolgte um 1900. In den Folgejahren konnten dann schon die ersten deutschen Zuchterfolge auf Ausstellungen präsentiert werden.
In der Rassekaninchenzucht stellt die Zucht von Scheckenkaninchen sicher die größte Herausforderung dar. Die Tiere zeichnen sich durch ihre besondere Schönheit und Eleganz aus und sind ein attraktiver Anziehungspunkt bei Ausstellungen. Hervorgerufen wird diese tolle Erscheinung durch einen leicht gestreckten und hinten gut abgerundeten Körperbau sowie einer mittelhohen Stellung auf feinen Gliedmaßen. Das Mindestgewicht beträgt 2,00 kg und das Höchstgewicht 3,25 kg, allerdings wird bei Ausstellungen ein Gewicht zwischen 2,50 und 3,00 kg als ideal angesehen.
Das Fell sollte eine dichte Unterwolle und eine feine, gleichmäßige Begrannung haben. Durch die interessante Punktscheckung gehören diese Tiere mit zu den auffälligsten, schönsten und reizvollsten Kaninchenrassen. Typisch für diese Rasse sind der sogenannte Schmetterling (die Schnauzeinfassung), die Backenpunkten, die Ohrzeichnung sowie die Rumpfzeichnung mit den Seitenketten und Seitenflecken. Die Kettenzeichnung läuft fein punktiert und mehrreihig von den Ohrwurzeln bis zu den Weichen, wo sie durch größere Punkte in die Seitenflecken übergeht. Die Seitenflecken sollen nicht zu groß sein und einzeln frei stehen. Der sogenannte Aalstrich sollte etwa 2 Zentimeter breit sein, beginnt direkt hinter den Ohren und reicht bis zur Blumenspitze. Die Schwierigkeit bei der Scheckenzucht besteht darin, eine ideale Zeichnung zu erzüchten, was natürlich nicht immer gelingt.
Die Englischen Schecken dürfen in Deutschland in mehreren Farbenschlägen gezüchtet werden. Neben dem Farbenschlag schwarz-weiß sind auch die Farbenschläge blau-weiß, thüringerfarbig-weiß und dreifarbig erlaubt. Die Grundfarbe dieser Rasse ist stets ein reines Weiß. Dagegen besteht die Zeichnungsfarbe der Siegerrasse aus einem gut glänzenden tiefen Schwarz, das nicht mit andersfarbigen Haaren durchsetzt sein darf. Weil der Kontrast von schwarz und weiß sehr auffällig ist, wird der Farbenschlag schwarz-weiß daher innerhalb des ZDRK bevorzugt. Hier gibt es aktuell 247 Zuchten mit mehr als 1.400 Zuchttieren (ein Drittel Rammler und zwei Drittel Häsinnen), die im letzten Zuchtjahr fast 5.000 Jungtiere brachten.
Wolfgang Elias, ZDRK-Referent für Öffentlichkeitsarbeit