Zum Jahreswechsel
Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr 2010
Sehr geehrte Züchterfrauen,
sehr geehrte Züchterfreunde,
sehr geehrte Mitglieder,
liebe Jugendliche und Züchterschar des ZDRK,
sehr geehrte fördernde Mitglieder und Freunde unserer Organisation,
liebe ZDRK-Familie!
Das Jahr 2009 nähert sich seinem Ende und ich möchte zu Weihnachten und zum Jahresübergang 2009-2010 die Gelegenheit nutzen Ihnen und Euch zu danken und alle guten Wünsche widmen.
Wenn ich dieses Grußwort aufschreibe steht der Höhepunkt der Ausstellungen innerhalb des ZDRK unmittelbar bevor die 29. Bundes-Kaninchenschau in der Messe Karlsruhe-Rheinstetten, am 3. Adventwochenende.
Das abgelaufene Jahr hat auf ZDRK-Ebene drei Höhepunkte erlebt
- - die 22. Bundes-Rammlerschau in Kassel, LV Kurhessen
- - die ZDRK-Bundestagung in Templin, LV Berlin-Mark Brandenburg
- - die 29. Bundes-Kaninchenschau, LV Baden.
Auf europäischer Ebene war die 26. EE-Europaschau in Nitra/Slowakei Glanzpunkt der Präsentation europäischer Rassekleintierzucht.
Aber nicht nur diese großen Bundesschauen sind es, die die Sterne am Ausstellungshimmel des Rassekaninchenzuchtwesens zum Leuchten und Strahlen bringen. Vielmehr sind nach außen unentbehrlich die Schauen und Präsentationen auf Vereins-, Kreisverbands-, Bezirks- und Landesverbandsebene sowie die Club- und Clubgemeinschaftsschauen und die Überregionalen Clubvergleichsschauen. Sie stehen nicht in Konkurrenz zu unseren Highlights sondern sie sind Fundament der Bundes-Kaninchenschau und der Bundes-Rammlerschau.
Bevor aber die Züchterinnen und Züchter an das Ausstellen denken, muss 365 Tage im Jahr die Zucht, Aufzucht, Haltung, Hege und Pflege, das Führen des Einzelzuchtbuches, die biologischen Gesetzmäßigkeiten der Rassekaninchen und ihre genetischen Elemente im Stall, in der Zuchtanlage, zu Hause bei ihnen bedacht werden und in Ordnung sein. Danach kann die gelegte Saat gedeihen und im Rahmen der Ausstellungen und Weiterzucht geerntet werden.
Um dauerhafte gute Ergebnisse in der Zucht und auf Ausstellungen zu erreichen, bedarf es guter Kenntnisse der Genetik. Denn nicht alle Merkmale, die man sich wünscht, werden immer gleich vererbt. Manche Merkmale treten nur in Erscheinung, wenn die richtige Kombination vorhanden ist. Die Zucht von Rassekaninchen ist kein Selbstweck, sondern wertvolles Erbgut darf nicht verloren gehen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Wert des Erbgutes mitunter nur durch Zufall bekannt wird. Vom ZDRK sind 98 Rassen mit 397 Farbenschlägen standardgemäß erfasst und werden betreut.
Genetik ist jedoch nicht alles. Die Bedürfnisse der Tiere unterscheiden sich von denen der Menschen. Und wer Kaninchen liebt muss sie auch wie Kaninchen halten. Tierliebe ohne Sach- und Fachkenntnisse verkehrt sich manchmal ins Gegenteil, dies ist besonders dann der Fall, wenn Tiere vermenschlicht und die Bedürfnisse der Menschen mit denen unsere lieb gewonnenen Vierbeiner gleichgesetzt werden. Kaninchen sind keine Menschen!
Kaninchen brauchen Futter mit hohem Rohfasergehalt, Futter mit hohem Energiegehalt kann zu Verdauungsstörungen führen. Die besonderen Bedürfnisse der Kaninchen werden durch die Biologie der Tiere und nicht von den Menschen vorgegeben.
Nur wer diese Vorgaben der Biologie zielstrebig verfolgt und einhält, der ist auf dem richtigen Weg in Zucht, Aufzucht, Haltung, Weiterzucht, Hege und Pflege sowie der Präsentation auf den Ausstellungen.
Die Voraussetzungen für die fachliche Aus- und Fortbildung im Rassekaninchenzuchtwesen sind auch in 2009 vom Dachverband über die verschiedenen Organisationseinheiten durch Vorgaben, Referate, Vorträge und Schulungen dem einzelnen Mitglied in den Vereinen und Vereinigungen in Wort, Schrift und Bild breit gefächert bereitgestellt worden.
Auf organisatorischer Ebene wurde die ZDRK-Satzung, die dazugehörige Geschäftsordnung überarbeitet und novelliert. Darin lautet der Zweck des ZDRK:
"Förderung der Rassekaninchenzucht unter Berücksichtigung und Einbindung des Tier- und Artenschutzes sowie des Natur- und Umweltschutzes als wertvolle Freizeitgestaltung und –beschäftigung, auch im Hinblick auf die landwirtschaftliche Nutztierzucht und deren landwirtschaftlichen Aspekte."
Die Richtlinien der Clubs, der Herdbuchzucht und Angora-Herdbuch und –Leistungszucht und der Jugend im ZDRK sind in Zusammenarbeit mit den dafür zuständigen Gremien und Arbeitsgruppen überarbeitet, auf den neuesten, aktuellen Stand gebracht und beschlossen worden. Der Dank geht an alle, die daran mitgearbeitet und mitgewirkt haben, dass Richtlinien und Bestimmungen vorliegen, die den einzelnen Organisationseinheiten und Organisationsebenen, die wir uns selbst als Vorgaben für die Arbeitsfähigkeit unseres ZDRK gegeben haben. Dieser demokratische Prozess fordert nun mehr alle Mitglieder auf, sich daran zu halten und danach für unsere große Züchterfamilie, als Mitglied in den Vereinen, Clubs sonstigen Vereinigungen und Verbänden konsequent und den Regeln folgend zu arbeiten und zu wirken.
Dazu gehört auch die vertragliche Verpflichtung für das Nationale Fachprogramm "Durchführung der Erhebung von Populationsdaten tiergenetischer Ressourcen in Deutschland: Tierart Kaninchen (TGRDEU)." Ich danke allen, die sich dieser Aufgabe korrekt, fristgerecht und ehrlich stellen. Die Arbeit des Ausfüllens der Statistikbögen von den einzelnen Vereinzuchtbuchführern ist einfach und unkompliziert, weil sie für ihre Vereinsjahresstatistik zur jeweiligen Jahreshauptversammlung ihres Vereins einen Jahresbericht über die gezüchteten Rassen und Farbenschläge vorzulegen haben. Mit den vorgegebenen TGRDEU-Statistikbögen liegt gleichzeitig der Jahresbericht in schriftlicher Form im Verein vor. Für die Rassekaninchenzucht im ZDRK ist mit dem Nationalen Fachprogramm TGRDEU eine zukunftsweisende und bedeutungsvolle Aufgabe übernommen worden. Dass es viele Züchterfreunde gibt, die sich mit viel Engagement in den Dienst dieser für uns alle im ZDRK so wichtigen Aufgabe stellen ist lobenswert und ihnen sei herzlich gedankt.
Perspektiven für die Zukunft wurden mit der Einsteiger-Broschüre des ZDRK, mit dem neuen Flyer und gemeinsam mit dem H+K Verlag mit dem Heft "Lust auf Zucht" geöffnet. In Schrift und Bild wurden unseren Vereinen und den einzelnen Mitgliedern Broschüren zur Information und Werbung an die Hand gegeben, in denen die praktizierende Rassekaninchenzucht ohne Facetten beschrieben wird. Nehmen Sie bitte, liebe Mitglieder, jede Gelegenheit wahr, in ihrem Umfeld unsere Mitmenschen auf die wunderbare lebendige Freizeitgestaltung und –beschäftigung – Rassekaninchenzucht - werbend für unsere Sache tätig zu sein. Rassekaninchenzucht muss eine Brücke der Generationen bleiben, damit wird dem nicht nur leider bei uns zu verzeichnenden Mitgliederschwund entgegengewirkt.
Eine Generation, die nicht weiß woher sie kommt weiß auch nicht wohin sie geht.
Nutzen Sie bitte jede Gelegenheit die Vereinsgemeinschaft zu festigen und ihre Mitmenschen in den Bann unserer Rassekaninchenzucht zu ziehen. Nicht nur die hervorragend ausgestalteten Ausstellungen und Veranstaltungen sind das Mittel zum Zweck, sondern auch das Gemeinschaftsgefüge und die soziale Kompetenz in unseren Vereinen, Vereinigungen und Verbänden bilden eine Grundlage dafür.
Sagen wir Danke an alle, die im Jahr 2009 die Rassekaninchenzucht in vielfältiger Weise gestaltet, praktiziert, nach innen und nach außen dargestellt und vertreten haben. Nehmen wir diesen Dank als Basis für die Freude auf das Jahr 2010 mit allen seinen planerischen und seinen auf uns zu kommenden Gegebenheiten. Ich danke allen Mitgliedern des ZDRK mit ihren Familien und Angehörigen, den Freunden und Förderern der Rassekaninchenzucht für das was unserem ZDRK und damit der deutschern Rassekaninchenzucht entgegengebracht und für sie geleistet wurde.
Ihnen und euch, sehr geehrte Mitglieder des ZDRK und deren Angehörigen sowie den Freunden und Förderern im privaten und öffentlichen Bereich frohe und gesegnete Weihnachten sowie ein friedvolles, glückliches, erfolgreiches Jahr 2010.
"Rassekaninchenzucht ist Passion und Brücke der Generationen eingebunden in Tier- und Naturschutz."
Ihr und euer
Peter Mickmann
Präsident des ZDRK